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the stupid thing about love

Wahrscheinlich gibt es wohl Milliarden Zitate, Lieder, Bücher und Filme zum Thema „Liebe“. Wir lieben die Liebe. Ist einfach so. Egal ob wir gerade jemanden kennenlernen, der uns Schmetterlinge fühlen lässt und wir die rosa Brille aufhaben oder ob wir der Liebe „offiziell“, also allen anderen gegenüber, vollkommen und endgültig aus unserem Leben verbannen wollen. Es macht keinen Unterschied, ob wir denken, die eine große Liebe verloren zu haben, sie wiedergefunden haben oder ob sie uns in diesem Moment, wenn wir selbst in den Spiegel schauen, anlächelt.

Es ist dieser Funken, der in uns ist und sich in uns ausdehnt, wenn wir Liebe spüren. Oder wir uns so elend fühlen, dass wir denken, dass alles andere keinen Sinn mehr macht. Ein mächtiges Gefühl, das uns ohnmächtig werden lässt, uns in die Knie zwingt, uns so verletzlich und angreifbar macht. Die Liebe lässt uns den einen Schritt mehr gehen, das eine Mal noch mehr aufstehen, die eine Sache noch tun und das eine noch sagen. Und das alles mühelos und leicht, weil wir es aus dem Herzen gerne machen, der oder die andere uns so fühlen lässt.

Geschichten, Märchen und Filme brechen dort zumeist ab, wo wir das Gefühl haben (sollen), dass es für immer so weitergeht. Weil wir uns das zutiefst wünschen. Ich erinnere mich, als ich klein war, liebte ich die Fernsehserie „Die Cosby Show“, die Serie rund um die Familie Huxtable (weit vor dem Skandal, der vieles in einem anderen Licht erscheinen ließ). Ich wollte Teil dieser Familie sein, wollte eine Familie, die war wie diese Familie, voller Liebe, Lachen und gemeinsamen Lernen. Wir wollen, dass es so ist. Wir wollen nicht die Szenen sehen, in denen unsere Schwiegermutter (sorry an alle Schwiegermamas da draußen) uns ein Warzenentfernungsset zu Weihnachten schenkt, so als „geheime“ Message. Wir wollen nicht sehen, wie Menschen, die wir lieben, uns anlügen oder betrügen. Keine Szenen, in denen Türen knallen, weil wir wütend sind. Wir wollen sehen, dass es gut ist und gut bleibt. Wollen nicht sehen, wie wir an manchen Tagen nicht einmal uns selbst lieben, geschweige denn die Menschen an unserer Seite.

Persönlich denke ich, dass Kinder noch die reinste Form von Liebe in sich tragen. Bevor wir uns einmischen und erzählen, dass die Welt kein Ponyhof ist und man dies und das unbedingt braucht oder tun sollte. Sie lieben uns, egal wie gestresst wir sind, egal wie viele Versprechungen wir machen, die wir später nicht halten, sie lieben uns, wie gesagt, solange sie ihre Kinderaugen beschützen und behüten.

Je älter wir werden, desto mehr glauben wir, dass es eine Art Luxus ist, auf unser Herz zu hören. So wir überhaupt noch in der Lage sind, unser Herz zu wahrzunehmen. Wie viele von uns, Hand aus Herz ((;-)), raten ihren Kindern ihrem Herzen zu folgen, egal ob das beruflich oder privat ist. Klar soll man seinen Kopf auch mitnehmen oder mitbringen. Wie viele raten ihnen, einen Beruf zu wählen, der ihre Herzen hören schlagen lässt? Ich vermute weniger.

Klar, wir wollen uns selbst, aber natürlich auch die, die wir lieben, beschützen. Ur eigenartig, oder? Wir wollen uns und andere vor unserem Herzen beschützen. Lasse ich mal so stehen. Ich sage nicht, dass ich hier der Liebesprofi bin, fix und überhaupt nicht. Oder ich mein Herz gut höre, immer meinem Herzen folge. Ne, fix auch nicht. Und schon gar nicht, dass ich so ein guter Mensch mit einem reinen Herzen bin, nöp. Aaaber ich merke, dass es einen klaren Unterschied macht in meinem Leben, ob ich mein Tun, meine Umgebung so ausrichte, dass es mir guttut. Ergo, dass es gut für mein Herz ist. Ist das Luxus? Kann sein. In jedem Fall ist es ein Luxus, den ich mir gerne leisten möchte, von dem ich mir gerne (wieder) mehr leisten möchte. Warum? Wie gesagt, weil es letztlich nur darum geht im Leben …