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the shortest match

Wie wir ja schon aus meinen Geschichten wissen, beobachte ich sehr gerne. Man muss sich das so vorstellen: Da sitze ich und beantworte super ordnungsgemäß die weniger wichtigen und total langweilig gestellten Fragen hoch professionell. Und dahinter (also in mir drinnen) sitzen folgende Teilnehmende: a) mein 3-jähriges inneres Kind, dass immer, wirklich immer irgendeinen „Doofsinn“ im Köpfchen hat und b) mein viel älteres Ich, dass permanent reflektiert, Daten erhebt und kommunkations- und verhaltenstechnisch auf der Lauer liegt. Da sitzen wir nun gemeinsam und haben Spaß, meistens zumindest.

Meine Kleine will immer ungeduldig rausschreien, so zum Beispiel: Mittagspause bei einem Seminar. Ich kaufe mir einen Toast. Die Servicekraft: „Mit oder ohne Serviette?“ Die kleine Claudia trocken: „Bitte ohne, die sind immer so schwer verdaulich!“ Rundum befremdliche Blicke. Der Teil in mir, der auf der Lauer liegt sieht: „Ah, okay kein korrekter „mis en place“ hier, deshalb dauert das ewig die hungrigen Gäste zu bedienen, wohl nicht genügend Schulung hier. Schade, denn der Platz ist ideal gutes Geschäft zu machen. Ob die Geschäftsführung schon mal darüber nachgedacht hat?“ Klingt super verrückt, oder? Man stelle sich vor, dass dabei noch nicht mal ansatzweise meine Gehirnkapazität ausgeschöpft ist. Ich liebe es! Doof ist nur, dass ich manchmal gerne alles zusammen sagen würde, geht natürlich nicht.

Und wenn man so ungenutzte Ressourcen hat, fallen einem Dinge auf. So habe ich oft den Eindruck, dass, gerade in Unternehmen, oftmals andere vorgeschickt werden als die, die es betrifft. Was meine ich damit? Hier zwei Beispiele: Wenn ich einem meiner Hobbys fröne und Stelleninserate durchgucke, wird häufig Personal gesucht, welches auf geringfügiger Basis Telesales Aufgaben durchführt. Spürt ihr auch schon den Fehler? Einer der Kernaufgaben in Betrieben ist der Verkauf, dh sein Unternehmen, seinen Spirit, seine Dienstleistungen und Produkte gut zu präsentieren. Bitte versteht mir richtig, klar, kann es auch sein, dass ich hier jemanden finde, der die Tätigkeit pipi-fein übernimmt, das ist gar nicht der Punkt. Aber, warum a) nehme ich nicht Geld in die Hand und entlohne diese wichtige Aufgabe ordentlich und b) warum ist dies keine Kernaufgabe derer die es betrifft, also GF? Es wirkt fast so, als stelle ich „Kanonenfutter“ ein und nenne es dann „Schulung“, „Training“ oder einfach nur „Erfahrung sammeln“. Ich entschuldige mich für die verbale Entgleisung. Aber was soll das? Was sagt das aus?

Anderes Beispiel: Ist Euch schon mal aufgefallen, dass Beschwerden oft die beantworten, die a) Null mit der Beschwerde zu tun haben und b) die oftmals auch gar nicht geschult sind, mit diesen umzugehen? oder gar c) die noch nicht mal wissen, worum es überhaupt geht? Die lasse ich dann ins „vermeintliche Messer“ laufen. Feedback, Kritik ist also auch nicht Chefsache, noch wird sie so behandelt. Okay! Betitelt wird es wie obiges Beispiel, als: „Super, da kannst du gleich lernen, wie man so was handelt!“ Bullshit. Was eigentlich dahinter steckt, nennen wir es beim Namen, ich habe selbst nicht den Mumm in der Hose das zu regeln. Ich selbst bin genervt und hab keine Lust. Mir nerven die Kund_innen. Das ist das, was ich immer wieder sage und mir wurmt. Wo sind sie denn an dieser Stelle, die sogenannten „Führungskräfte“? Sitzen in der nächsten Besprechung, zu mehrt. Sitzen auf ihrem Stuhl. Und wie immer, meine ich natürlich sicher nicht alle, aber doch einen ernstzunehmenden Anteil. So, und nun erklärt mir bitte mal jemand dann diese unverhältnismäßigen Gehaltsrelationen?

Lustig, ich hatte letzthin wieder ein Gespräch, wieder so einen Rudelauflauf, indem mir die Geschäftsführerin erklärte, wie wichtig Vorbereitungsarbeiten innerhalb des Gesamtgefüges sind. Check, ich verstehe, was sie meint. Aber, Butter auf die Fische: Wie oft hast du dir bereits die Ärmel hochgezogen und mit angepackt? Ruhe im Raum. Antwort: „Das sei nicht ihre Aufgabe.“ Jap, auch korrekt, aber du triffst Entscheidungen darüber, ohne zu wissen, worüber du tatsächlich sprichst. Und das finde ich nicht korrekt. Kann man so machen, geht aber auch anders. Meine Kleine meldet sich zu Wort und will wissen: „Ob ihre Stöckelschuhe einen Tag unterwegs das Aushalten würden?“ Der Sherlock Holmes in mir ruft rein: „Nein!“ Die Meeting Meute, die mit ihr den Raum füllt sieht auf den Boden.

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