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Subtile Hilfestellungen

Habt ihr schon den neuesten Trend gesehen? Die Mädels lackieren sich seit neuestem nur jeweils 4 Nägel in der gleichen Farbe und einen, den Ringfinger in einer anderen Farbe. Ich habe noch nicht durchschaut, warum das ein Trend ist und was dieser Trend aussagen oder bewirken soll, aber ich habe beschlossen diesen Trend für meine eigenen Bedürfnisse zu nutzen, sozusagen als Wink des Schicksals …

Ich denke, dass dies eine tolle Hilfestellung ist, also so was wie ein Beziehungs-Hinweisschild. Ähnlich wie bei einem Dirndl, wo man die Maschen je nach Beziehungsstatus rechts oder eben links bindet. Nachdem der Finger der jeweils nicht lackiert wird, bzw. andersfarbig lackiert wird, der Ringfinger ist, naaaa…. erratet ihr wohin ich will?, klingelt da was?, genau, gebe ich hiermit den Hinweis, dass ich noch zu haben bin. Na, Brüller Idee, oder? Ein sehr, sehr subtiler Hinweis wie ich finde. Finger nicht lackiert, ergo, noch unverheiratet. Also das muss man doch toll finden und prompt verstehen, diese durchaus schüchterne Andeutung – was sagt ihr?

Vor allem, so etwas wie der verkehrte Beweis ist ja bereits ein „Winner“: Manche Männer nehmen den Ehering ja auch ab, bevor sie fort gehen um zu zeigen „ich will“ und sie treffen immer wieder auf Frauen, wo das funktioniert. Und das obwohl gerade in Abendlokalen weiße Streifen besser sichtbar sind. Oder ist das etwas anderes? Hmm?

Beyonce wiederum macht es ganz anders, vielleicht auch eine nette, verbindende Geste. In ihrem Video zu „Single Ladies“ schmeißt sie sich den fettesten Klunker auf den Finger. Sicherlich auch, um gleich mal die Fronten zu klären: „Du hör mal, wenn dein Ring nicht mindestens so groß ist wie der den ich jetzt am Finger habe, brauchst du gar nicht erst um die Ecke kommen …!“ Nun, selbst wenn ich mir so ein verwegenes Teil leisten könnte, finde ich den alltäglichen Gebrauch damit schon sehr mutig. Ich hätte persönlich Angst, dass mir jemand zB im Supermarkt den Ringfinger abbeißt oder abreißt, weil er an den fetten Ring ran will. Unangenehm. Da würde ich noch lieber mit einem „Prinzessin Lilifee“ Ring aus dem Kaugummiautomaten herumlaufen, den lutsche ich dann maximal selbst aus oder beiß den Kaugummi raus aus dem Ring. Fremde die an meinem Finger herummachen finde ich nicht so toll.

Wie gesagt, ich finde die Idee mit der unterschiedlichen Fingerlackierung gar nicht so schlecht. Von bedruckten T-Shirt bei denen vorne „Nimm“ und hinten „mich“ steht, bin ich abgekommen. Ja, das war eventuell weniger gut überlegt, als vermutet. Männer sehen ja zuerst nur vorne oder hinten, also war die Botschaft viel zu verwirrend und es ist ja bekanntlich besser die Botschaften einfach zu halten „keep it short and simple“, wie die Werbung besagt. Und elendsgroße Schriftzüge auf dem Auto oder Plakatwände, finde ich dann schon zu aufdringlich. Eventuell noch ein Fingertattoo, aber was macht man dann mit dem, wenn sich der Status ändert. Nein, alles zu aufwendig. Papperlapapp, ich probiere das jetzt todesmutig aus und halte euch am laufenden wie erfolgreich ich bin.

Ach, nur für den Fall der Fälle … ich mag es gerne einfach, also gerne einen klassischen Ring und lieber ein selbstgebastelter Ring aus einem Haselnussstrauch und ich strahle wie ein Honigkeks, dafür aber gerne von Herzen, als eine teure Leuchtrakete am Finger und die tägliche Angst im Supermarkt.