Ich denke im Zuge der massiven und andauernden Zungeninkontinenz, welche ich regelmäßig in meinen Geschichten zum Besten bringe, wird es auch mal Zeit mich vorzustellen und zwar genau jetzt …
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Wie glaube ich mittlerweile alle wissen, bin ich ein großer Fan der Kommunikation, oder vielleicht sollte ich sagen, der Sprache ganz allgemein. Ich finde es unfassbar lustig und spannend, was wir Menschen so über den Tag verteilt an verbalen Fertigkeiten beweisen. Einer der feinsten Spielplätze sind so allgemeine, schnell mal rausgeschossene Floskeln, über die sich sichtlich niemand so richtig bewusst ist, was sie eigentlich bedeuten, oder was man damit dem jeweils Anderen, also unserem Gesprächspartner sagt. Bevor ich so richtig loslege, hier gleich mal ein adäquates Beispiel. Kennt ihr den Spruch: „Bis Du heiratest, ist alles wieder gut!“ Eh klar, das heißt also, erst dann lösen sich all meine Probleme. Nun und wenn ich nie vor den kirchlichen Altar trete, bin ich dann im Arsch? Oder lebe ich zwar, aber ich hab nen Sack voller Probleme mit bei? Wie ist das dann so? Ist das irgend so ein christlich angehauchter Spruch, so in Richtung, dann bin ich würdig oder so? Oder kommt das aus einer sehr patriarchischen Zeit, zu der die Frau sichtlich nicht alleine in der Lage war, die Probleme zu lösen? Hören Männer diesen Spruch auch, oder ist das so ein Frauenritualdingsbums?
Kommentare sind geschlossenEs ist so ne schräge Sache, dass wir immer vor die Wahl gestellt werden. Und die Möglichkeiten scheinen unendlich. Bereits der anscheinend einfache Wunsch nach einem Kaffee, bringt zahllose Entscheidungen mit sich. Als gut geschulter Kunde, bin ich schon auf die Fragen eingestellt und bestelle gleich fachlich korrekt beim Barista meiner Wahl: „Medium sized iced vanilla Latte, vollfette Milch, vollfettes Schlagobers, zum hier trinken und mein Name ist Claudia!“ Bäm! Richtig gemacht. Soweit, so einfach. Aber oftmals scheinen die Optionen geschmacklich nicht so zu passen. Zumindest mir nicht. Um beruflich erfolgreich und professionell zu wirken, jap, hab ich genau richtig formuliert, ich wiederhole: „zu wirken“, scheint es notwendig, seriösere Kleidung überzuwerfen. In meinem Fall, also als Frau würde das dann wohl ein Kleid oder ein Rock bedeuten in gedämpften Tönen, knielang (auf jeden Fall). Hoodie und Boyfriends Jeans, scheiden aus. Letztere Kleidungswahl wird Großteils nur akzeptiert, wenn man Mark Zuckerberg heißt, oder über derartige spezielle Qualifikationen verfügt, die unabdingbar sind, gebraucht werden, dann sieht man gnädiger weise auch über Shirts hinweg, die vor 15 Jahren auf Mallorca im Sauf-Urlaub gekauft wurden. In anderen Worten herrscht solange Konformität, bis du es dir leisten kannst ungewöhnlich auszusehen. Ich werde also vor die berühmt-berüchtigte Wahl gestellt, die lautet „Entweder-oder“. Als ob es dann gut wäre schmunzel 🙂
Kommentare sind geschlossenDas Leben und unsere Geschichten sind gezimmert aus Emotionen. Manche davon sind schön und manche schöner, oder so. Na-ja ich struggle auch immer wieder das gute auch in der Trauer zu finden oder im Ärger. Und genauso geht es mir mit heutiger Geschichte: Als ich heute früh in den Stall fuhr, sah ich am angrenzenden Feldweg ein Rehkitz liegen. Soweit ist das auch nichts ungewöhnlich, manchmal ist das so. Ich wollte schon weiterfahren, aber mein Gefühl lies es nicht zu. Irgendwie machte ich mir Sorgen und so beschloss ich umzudrehen und zu checken, ob es dem Kitz gut geht. Ich drehte also um und fuhr den Feldweg langsam zurück, ca. 50 Meter vor dem kleinen Reh blieb ich mit dem Auto stehen, damit ich es nicht schrecke und ging zu Fuß weiter. Je näher ich kam, desto bewusster wurde mir, dass es sich nicht ausruht, sondern das es wohl verletzt ist, also rief ich kurzerhand die Polizei. Mir ist bewusst, dass bei mir zu Hause eigentlich die Jäger zuständig sind, nur kenne ich keinen, also hoffte ich auf die Polizei. By the way, die sind super lieb. Er versicherte mir, dass Hilfe am Weg ist. Ich ging aber nicht. Ich setzte mich ca. 3 Meter entfernt zu dem Rehkitz und sprach mit ihm, sagte ihm, dass ich Hilfe geholt habe und das alles gut wird, obgleich ich wusste, das das nicht stimmt.
Kommentare sind geschlossenEs wäre doch alles so einfach, oder? Wäre da nicht der Andere. Zumindest sagen wir das sehr oft. Das was es herausfordernd macht, sind ja nicht wir selbst, sondern der jeweils Gegenüberliegende oder unser Mitspieler. Wir selbst kehren zwar gerne, aber nicht vor der eigenen Türe. Und das Lustige ist, dass wir diesbezüglich im Zuge des Älterwerdens Null ändern. Im Kindergarten, wenn wir ermahnt werden, dass wir was falsch gemacht haben, schauen wir verdattert und … schieben alles auf den Anderen. Wenn das nicht hilft, helfen sicher noch die einen oder anderen lange trainierten Machtspielchen. Wenn wir klein sind ist uns das gar nicht so bewusst und wahrscheinlich vielen auch nicht, wenn sie älter sind. Als 4 oder 5jährige stampfen wir mit den Füssen auf, schauen grimmig und schreien laut: „Wenn Du das machst, sind wir keine Freude mehr!“ Oder: „Dann hab ich Dich nicht mehr lieb!“ Als Erwachsener (lustig wie absolut nicht passend das Wort in diesem Zusammenhang ist), aber als Erwachsener sagen wir: „Dann verlasse ich Dich.“ Oder: „Dann kündige ich!“ Der große Unterschied ist, bei Kindern dauern diese Emotionswellen zumeist ca. 90 Sekunden, dann ist wieder alles gut und komplett anders. Wir als, viel älter und viel weiter gereist, verharren in der Emotion und hängen weiter dran und drin. Stundenlang, Wochenlang, je nachdem.
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