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Ich denke für die meisten ist „zu Hause“ ein spezieller Ort an dem sie sich besonders wohl und geborgen fühlen. Zumeist ist das ihr Haus oder ihre Wohnung, in dem sie ihre Wurzeln schlagen. Für viele ist es der Platz, an dem sie ihre Kinder großziehen. Für andere ist es weniger ihre individuelle Behausung, sondern das Land oder die Stadt, in dem sie beschlossen haben zu wohnen. Egal, ob es in einem Zelt oder in einem Palais ist, die Verbindung bezieht sich eher auf Land und manchmal sogar die Menschen, zu denen sie sich verbunden fühlen. Und ja, seitdem ich im Burgenland lebe, kann ich das verstehen. In Wien habe ich mich nie besonders wohl gefühlt, weshalb ich auch wahrscheinlich gefühlte 415-mal übersiedelt bin, ohne je sesshaft zu werden. Und ja, hier ist mein zu Hause, ohne Frage. Manch einer sagt, dass zu Hause dort ist, wo man mal ordentlich furzen kann, so man das möchte und andere behaupten, dass das der Ort ist, wo man aussehen kann/darf wie ein brunftiger Waschbär. Ich sage, dass der wahre und tiefsitzende Sinn des Wortes „zu Hause“ für mich, an einen Menschen gebunden.

Es ist DER Herzens- oder Seelen-Platz, zu dem es mein Herz zieht, da wo ich mich angekommen fühle, da wo mich sicher und geborgen fühle. Diese unsichtbare Verbindung, eine Art Leuchtturm, zu der es mich unweigerlich immer wieder hinzieht. Es ist diese ganz magische Ruhe die davon ausgeht, in der du einfach 1.000% weißt, dass alles gut ist und genau so sein soll. Es ist dieser Platz, an dem nichts wichtiger scheint, als ein langes unaufhörliches ausatmen der Seele. Das hat schon fast etwas Poetisches, und wenn ich eines nicht bin, dann eine Poetin. Ich bin ja eher die, die Gänsehaut bei so Zeilen bekommt, aber nicht die von der guten Sorte. Aber was soll es, jetzt ist es raus.

William Shakespeare hat einmal gesagt, also zumindest sagt man, dass er das gesagt hat: „Die Reise ist zu ende, wenn sich zwei Liebende finden!“. Wenn man jetzt bei dem von mir reflektierten „zu Hause“-Aspekt bleibt, macht das durchaus Sinn, oder? Auch wenn es ein wenig zweideutig und eher so aus der „Romeo und Julia“-Ecke dröhnt.  Aber man sagt ja oft, wenn man von einer Reise nach Hause kommt, ist man zu Hause, meistens halt. Und, als „die Reise“, bleibt man dem Kontext treu, wird dann der Dating-/Kennenlern-Wahnsinn bezeichnet. Diese (mindestens) 34 Labello´s die auf der Strecke bleiben. Und sind wir mal ehrlich, andersrum, nicht in jeder Wohnung die wir je hatten, haben wir uns wohl gefühlt, nicht jede Reise war der Hammer. Was bleibt bis wir ankommen, ist die Erinnerung, der Lernfaktor, die leeren Labello´s und manchmal, die Magenverstimmung.

Das alles scheint aber auf dubiose Weise einerseits total sinnvoll und andererseits total unwichtig, wenn wir da sind, angekommen sind, endlich ausatmen. Denn: „Die (aller-)beste und wichtigste Reise deines Lebens führt dich nach Hause!“ Keine Ahnung wer das wieder gesagt hat und ich hoffe wirklich inständig, dass damit nicht der Weg ins Licht gemeint ist …