Ich hab da so ein lustiges Spiel mit dem Universum, oder dem Leben, oder Gott, sucht Euch aus, was am stimmigsten für Euch passt, für mich ist es ohnehin ein und dasselbe. Das Spiel heißt „Blinde Kuh“, wobei ich die Kuh bin, also ein unfassbar süßes Freilandrind bin, sehr selten und total einzigartig, so wie die Nelore Rinder. Gut, ich denke ihr wisst worauf ich hinaus möchte. In jedem Fall läuft es zumeist so ab: Das Leben wirft mir Gelegenheiten zu, also eine Tür öffnet sich und zuerst freu ich mich wie Bolle und im gleichen Moment, schmeiße ich mich wie jemand aus einer Cobra-Einheit in Tarnkleidung vor der Tür in Position und dann wird erstmals gründlich untersucht. Meine scharfen Augen sind auf alles fixiert, detektivisch erfasse ich jede Kleinigkeit und halte akribisch fest: „Ist das wirklich, wirklich und genau das was ich beim Universum bestellt habe und mir im Detail gewünscht habe!“ Hey, man muss ja sichtlich kontrollieren, was man da geliefert bekommt, ich nehme doch nicht alles an, die Zeiten sind echt vorbei!“ Das die Lieferung möglicherweise aber sogar viel besser ist, als ich mir das je erträumt hätte, darauf komme ich erst gar nicht, denn ich sitze da und hab schon den Stift in der einen Hand und in der anderen den Retourschein.
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Wenn ich in der Früh auf die Felder spaziere, egal ob mit Hund und/oder Pferd, ist dies immer wieder eines der schönsten Erlebnisse. Es ist nicht nur die Farbe des Himmels, wenn die Sonne aufgeht, sondern auch die ersten warmen Strahlen auf der Haut, die es besonders machen. Alles ist noch sehr ruhig, ja klar, dort und da krähen einige unermüdliche Hähne ihre Hennen aus den Federn, aber es ist sehr still da draußen. Wenn ich die Augen schließe höre ich das die Blätter die im Wind rauschen und in der Ferne einige Bewässerungsanlagen, aber das war es dann. Die Luft ist noch ganz frisch, das Gras ist nass, was sich auf Ellas Nase und auf Sharis Hufen bemerkbar macht. Und während Ella ein besonderes Talent hat Mäusefamilien aufzuspüren, genieße ich den Geruch von frisch gedüngten Feldern, Spaß beiseite. Als gebürtige Wienerin hat es ein wenig gedauert, bis ich verstanden habe, dass sich weder Ella, noch Shari ihren Weg freifurzt, sozusagen ;-).
Kommentare sind geschlossenIch habe bereits zuletzt berichtet, was mir an meinem zu Hause besonders gut gefällt, was ich genieße seit meinem Umzug, aber der kleine Ort an dem ich wohne, wo mein Herz sich wohlfühlt und meine Seele zur Ruhe kommt, hat so viel mehr zu bieten …
Dankbarkeit, ist so eine Sache, die ich lange nicht verstanden habe, oder nicht konnte. Aber nicht so, wie vielleicht jetzt viele denken. Ich bin ein Mensch, der aufgrund seiner Geschichte, unfassbar schwer Dinge, Geschenke, Aufmerksamkeiten annehmen kann oder konnte. Ich selbst mach(t)e gerne Freude und wollte immer, dass es anderen gut bzw. besser geht als mir. Und wenn ich ein Geschenk bekommen habe, tat ich mir so richtig schwer, mich zu tiefst innerlich zu freuen. Ich war so programmiert darauf, dass alle was ich annehme, für mich irgendwann in näherer oder fernerer Zukunft eine verdammt schlimme Auswirkung für mich hat. Erst heute verstehe ich, wie traurig oder schwer, das oft für Menschen in meinem Umfeld gewesen sein muss, die es ehrlich gemeint haben. Noch dazu, weil die meisten meine Geschichte nicht kannten, die wussten nichts von meinem inneren Hadern. Aber noch schwieriger war es für mich, für die ganz alltäglichen Geschenke, Dinge des Lebens dankbar zu sein. Was ein wenig verrückt ist, wenn man bedenkt, dass ich alleine nach vier Herzoperationen noch lebe und zwar so richtig. Vielleicht lag es auch daran, dass ich permanent so beschäftigt war zu überleben, oder dass mein Fokus so auf Kämpfen ausgelegt war, oder so am Laufen war, dass ich gar keine Ruhe fand mich mal umzuschauen? Eventuell auch alles zusammen? Vielleicht ist das aber auch so eine generelle Geschichte mit uns Menschen, dass wir immer mehr wollen, immer was anderes und kaum dankbar sind, für das was wir bereits haben?
Kommentare sind geschlossenViele fragen mich immer wieder, warum ich vor Jahren ins Burgenland gezogen bin? Dazu muss man wissen, dass ich in Wien geboren und aufgewachsen bin. Gerade mal so, laut Erzählungen. Eigentlich sollte ich in Deutschland zur Welt kommen, aber wie alles im Leben, kam auch das anders. So bin ich in Wien geschlüpft. So richtig wohlgefühlt habe ich mich nie und das haben auch meine gefühlten 300 Umzüge nicht gut gemacht. Ich sage immer, dass ich so ziemlich in jedem Wiener Bezirk mal gelebt habe, meistens ja nicht so lange, aber quasi durchgereist. Ich kann mich erinnern, ich hatte damals im 1.Bezirk gewohnt und – ja, das mag für viele imposant klingen, war aber voll nicht meines. Aber das ist eine andere Geschichte. In jedem Fall kann ich mich erinnern, es war Sommer und ohne viel zu überlegen – wie öfters – hab ich meine Wohnung gekündigt. Ich kannte nur einen Ort, wo ich unbedingt hinwollte, wo es meine Seele seit jeher hinzog und das war das Burgenland. Genauer gesagt, der Bezirk Neusiedl am See.
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