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Ausgerutscht auf Wolke 7

Verliebt zu sein ist doch wirklich eines der größten und mit reißendsten Gefühle die wir erleben können. Ich meine, jetzt mal ehrlich, wer ist nicht gerne verknallt bis über beide Ohren? Hände hoch?! Das dachte ich schon, sehen alle so. Es gibt einfach so gefühlszustände die mag jeder haben und jeder ohne Limit.

Dieser ganz besondere Zustand eben, wie in rosa Rüschenwatte gepackt, wo wir plötzlich über alles lachen können, wo alles was wir erleben einfach nur gut und geradezu einzigartig ist. Alles in uns kribbelt und wir sind auf einmal wieder wie 13 Jahre alt und freuen uns mit roten Backen auf den Anderen und darauf, dass er auch nur ganz, ganz kurz unsere Hand hält. Und selbst wenn wir die Augen schließen, lacht alles in unserem Gesicht. In diesen Momenten haben  wir das Gefühl das wir nur noch einatmen können, davon aber jede Menge. Alles läuft glatt, jeder mag uns und wir mögen alle –  naja ich mag jetzt nicht übertreiben. Aber seltsamerweise macht alles was der andere sagt macht plötzlich Sinn, Sinn in unserem Leben. Als würde sich das erlebte Viereck zum runden Kreis wandeln. Die Welt weiß plötzlich nicht nur unseren Namen, sondern auch wo wir wohnen. Auf all das haben wir gewartet, schon immer. Genau auf diesen Moment, den Menschen. Wir sind zu Hause auf Wolke 7. Wir wollen das so.

Und während wir uns so sehr angekommen fühlen, purzeln da hinten, aus dem Rucksack der Vergangenheit, der Erfahrungen, der Erlebnisse die eine oder andere Angst, Zweifel schleichen sich ein, Unsicherheit macht sich breit. Ist der andere es Wert, dass wir das alles gerade soo sehr lieben, wir unser Herz öffnen, wieder mal, erstmals? Wohin führt das? Kann ich diesem Menschen vertrauen. Ist er ehrlich zu mir? Wird er mich beschützen? Sieht er mich? Wir schließen die Augen und versuchen wieder Ruhe in unserem Herzen zu finden, den Weg zu uns wieder zu erkennen, hinzu lauschen. Was sagt uns unser Herz? Wohin zieht es? Was ist richtig? Was will ich? Was brauche ich? Sieht er mich? Wir versuchen noch Halt zu finden und da liegen wir auch schon.

Wir schauen uns um und versuchen zu verstehen, was da jetzt überhaupt passiert ist. Wir bleiben einfach fürs erste mal kurz liegen und atmen. Wir kramen nach dem Film in unserem Kopf, der uns verrät, wie das passieren konnte. Wir schauen alles immer und immer wieder an, bis der Film schon ganz kaputt ist, von der ganzen hin- und her Spulerei. Und statt einer eindeutigen Szene, finden wir gefühlte 534 eindeutige Zeichen. Warum habe ich das denn nicht gesehen? Das war doch klar. Und die Türen zu unserem Herzen schlagen wieder ins Schloss, und der Schlüssel klickt im Schloss, zugesperrt. Sicher ist sicher, sperren wir gleich 2mal zu. Alptraum auf Wolke 7.

Wir schwören uns, dass beim nächsten Mal alles ganz anders wird. Planen Punkt für Punkt, schreiben Plus und Minus Listen, verfassen neue Wünsche ans Universum, ja beim nächsten Mal und … landen auf dem Po. Ausgerutscht auf Wolke 7.Direkt ins Herz, was sich dieser kleiner Scheißer namens Amor immer so denkt?!