Heute möchte ich mal auf einige Leserstimmen eingehen. Ja, es gibt tatsächlich Menschen außer meiner Freunde, die meinen Blog lesen. Faszinierend, ich weiß. Ich war selbst mehr als schockiert, positiv selbstverständlich. Aber zurück zum Thema. Ich höre immer wieder, dass ich recht resolut bin, was die Verabschiedung von Menschen aus meinem Leben betrifft. Oder anders gesagt, die Kleidersammlung hat angerufen und hat mich zur Spendenkönigin der letzten Jahre gekrönt.
Und die Frage des Tages lautet: Behalten oder entsorgen? Was ist die korrekte Vorgehensweise? Nun vorweg möchte ich wie immer daran erinnern, dass ich die Weisheit nun wirklich nicht gepachtet habe und eher zu den beratungsresistentesten Menschen gehöre. Allerdings bin ich auch jemand, der so nach 34-37 Anläufen endgültig die Schnauze voll hat und ernsthaft beginnt darüber nachzudenken, einen Menschen aus meinem Leben zu verbannen.
Ok und jetzt Butter auf die Fische: Seit ich das beziehungsfähige Alter erreicht habe, also so ca. vor 3 Wochen, ist mir mehr als deutlich, dass Beziehungen alles andere als einfach, klar und geradlinig sind. Sondern eher so herausfordernd, verwirrend und arbeitsreich. Und vor allem gibt es kein schwarz und weiß, sondern jede Menge gelb und rot und blau und so weiter. Für jemanden wie mich der erziehungstechnisch ja eher so nur 5 Bundstifte mitbekommen hat, eh schon der Wahnsinn. Und ja, stimmt sicher, wir alle sind nicht perfekt und machen Fehler, da bin ich ohne Frage keine Ausnahme. Und es mag sogar sein, dass ich im Laufe der Jahre einen oder etliche Entscheidungen getroffen habe, die zu hart und zu endgültig waren. Kann sein?!
Fassen wir zusammen, ich bin sicher die allerletzte Beziehungsexpertin und eher so „too good @ goodby“ aaaaaber es gibt auch so einige stimmige Rahmenbedingungen, die sehr treffend sind. Da wäre zum Beispiel die Annahme: Fehler können und sollen sogar passieren. Aber wenn der gleiche Fehler mehr als 2mal passiert, dann sind es keine Fehler mehr, dann ist es eher Vorsatz. Anders gesagt, wenn ich jemandem mehrfach mitteile, dass die Stelle schmerzt und er fährt dennoch bewusst mit dem Finger in die Wunde – Vorsatz, sorry. Weiter im Text.
Ferner, wenn jemand nicht nur die Wiese des Nachbarn betrachtet, sondern eher schmachtet und die Flügelchen und Füsschen mehr und mehr im Grün des Nachbarn vergräbt, dann ist das eine Entscheidung. Vielleicht oder sogar sicher die, die ich nicht treffen würde, aber eine Entscheidung und zwar nicht für mich. Ich halte gerne die Hand eines Menschen, den ich im Herzen habe, aber eben nur so lange er sie nicht loslässt. Da gibt es diesen Spruch, leider weiß ich nicht von wem er ist: „Wenn du zwei Menschen gleichzeitig „liebst“, dann entscheide dich für den zweiten … denn wenn du den ersten tatsächlich lieben würdest, gebe es den zweiten nicht.“ Ich weiß es gibt immer Ausnahmen und Gründe, aber soooo unrichtig ist das nicht. Reisende soll man nicht aufhalten und ich finde, dass die Art wie jemand so eine Situation löst oder sich in ihr bewegt, immens viel aussagt über ihn selbst.
Letztlich bin ich der festen Überzeugung, dass es manchmal ohne Frage die bessere und vor allem gesündere Entscheidung ist, getrennte Wege zu gehen. Schlicht weg, weil es nicht passt. Für den einen oder den anderen oder eben beide. Im besten Fall wohl beide. Ich kenne wirklich viele, die den Absprung irgendwie verpasst haben und sich Jahre später noch immer gefangen sehen in diesem System, in dem sie unglücklich sind. Auch eine Entscheidung. Und damit keine Missverständnisse entstehen, ich glaube nicht, dass es täglich Rosen regnet in Beziehungen. Ich glaube allerdings auch nicht, dass es wie bei der Pechmarie sein muss.
Somit zurück zum Start – glaube ich, dass es immer derart drastisch sein und Spendenkönigin auf der Mülldeponie werden muss? Nein, ohne Frage nicht. Allerdings finde ich es auch gänzlich unangebracht, mit jemandem befreundet zu sein, oder mir Fotos / Geschenke … zu behalten von einer Person, die sich eben nicht wie mein Freund verhalten hat, sondern mich oder uns richtig schäbig behandelt hat. Lass ich die Hand los – definitiv. Tut es mir leid – nein! Brauche ich dann äußerliche Erinnerungsstücke – sicher nicht. Verzeihe ich diesen Menschen – kein Thema. Vergesse ich es – nö.
Letztlich muss und soll das aber bitte jede/r selbst entscheiden. Wie gesagt, hier spricht Claudia, ich bin keine Beziehungsexpertin. jedoch eine Müllspenderin.