Es ist ja so eine Sache mit Entscheidungen. Ich halte mich ja für einen Menschen, der sich gerne entscheidet und auch schnell. Und ich bin ein Bauchentscheider, der zumindest versucht auch den Kopf mitzunehmen. Die einen machen lange Listen, recherchieren, befragen Freunde und Familie um Rat. Die anderen warten so lange, bis sich hoffentlich das Thema von selbst klärt. Und wiederum andere lassen andere ihre Entscheidungen treffen, angeblich weil es ihnen egal ist?!
Und dann bin da ich: Ich denke ich habe nicht nur ein sehr gutes Bauchgefühl, sondern auch eine gute Menschenkenntnis, die ich im Laufe der Jahre gut weiterentwickelt habe und durch meine Erfahrungen und Erkenntnisse. Nicht zu vergessen, durch jeden Tümpel in den ich gesprungen bin, freiwillig oder nicht. Das witzige ist, dass obgleich mein Bauchgefühl immer präziser wird und ich generell weit rascher entscheiden könnte was für mich passt, werden meine Entscheidungen dennoch immer vorsichtiger und vor allem langsamer. Denn anstelle auf meinen Bauch zu hören, auf mein Gefühl zu vertrauen, auf den Zug meines Herzens zu achten, grübelt sich mein Kopf in ganz ängstliche Ecken. Was, wenn mein Gefühl falsch ist? Was, wenn ich es einfach doch „mutig“ machen sollte? Was, wenn ich falsch liege?
Gehe ich nach rechts oder doch nach links? Welches ist der richtige Weg für mich? Welcher tut mir gut? Welcher bringt mich weiter? Welchen kann ich mir leisten? Fragen über Fragen. Das lähmt nicht nur, sondern schnürt mein Herz richtig zu, mein Hals zieht sich zusammen und gar nichts fühlt sich mehr gut an.
Und dann werden uns ja manchmal auch Entscheidungen, wo wir ohnehin schon ein schlechtes Gefühl haben, als gut verkauft. Ich nenne dies Verstrickungsangebote. Wir wissen tief in uns, dass hier etwas nicht stimmt, aber die Verpackung und die Vermarktung sind 1A, also warum denn eigentlich nicht?!
Es ist so leicht zu sagen, hör auf Dein Inneres. Die Amerikaner sagen „your inner guts“ und meinen damit ebenso auf sein Innerstes, sein Bauchgefühl zu hören. Es bedeutet aber auch Mum zu haben. Also letztlich genau darauf auch zu vertrauen, den Mut zu haben, dazu zu stehen, zu sich zu stehen. Zu dem was uns wichtig ist, was sich für uns gut anfühlt, egal was die anderen sagen.
Ich kann mich erinnern, hier her zu ziehen war so eine Herzensentscheidung bei mir. Viele verstehen es bis heute nicht, aber tief in mir auch wenn es streckenweise nicht leicht war und ist, es hat sich immer richtig angefühlt. Es war gar nicht die Frage ob nach rechts oder doch links, es war immer gerade aus und durch. Ich habe diese Entscheidung nie bereut und
Vielleicht ist ja das das große Geheimnis eines guten Weges für uns. Eben einfach nur geradeaus zu gehen, nicht nach links und rechts zu schwenken. Einfach nur der Geraden folgen. Follow the yellow brick road and wear your red shoes, wie es schon im Zauberer von Oz heißt. Nimm Herz, Mut und dein Hirn mit, aber gehe unbeirrt weiter.