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Ich sage JA!

Das ist so eine ganz spezielle Sache, wenn man aus ganzem Herzen an etwas glaubt, kann man nicht aufgeben, kennt ihr das? Es ist wie ein Sog, der einen fortwährend zieht, als wäre es die einzige Lösung, der einzig mögliche Weg. Und das ist eigentlich richtig doof. Denn die Wahrheit ist, dass so “Herzenswege” (wie ich sie nenne), nicht gepflastert sind mit Blumen und Gratulationskarten, sondern mit einer Fülle an Nein´s. Und damit meine ich nicht nur die eigenen Zweifel, sondern vielmehr auch die der Umwelt, die der Mitmenschen. Und da kommt man nicht nur mit einem Block an “Nein-Karten” aus, sondern da darf man schon mal in die Vollen gehen und 3-4 hundert Blöcke kaufen für alle Nein Rückmeldungen, die man so bekommt. Ich würde diesbezüglich sehr gerne mal mit einem Statistiker oder Mathe aß sprechen, denn ich glaube, dass alle dazu verfügbaren Rechnungsansätze nicht passen. Oder ich würde sie bitten eine Formel zu erarbeiten, die mit 100% Wahrscheinlichkeit besagt, wann sich das „Blatt“ ändert und die Nein´s sich wandeln in Ja´s. Wahrscheinlich ist dies eher unwahrscheinlich, aber ich lasse mich sehr gerne vom Gegenteil überzeugen. Und bitte, welche Psyche, welche Seele hört denn gerne so oft ein Nein. Außerdem bin ich eine Frau … Achtung, wieder meine Art von schrägem Humor … und kein Mann auf der Samstagnacht „Pirsch“. eventuell ist man(n) dies dann gewohnt? Wer weiß.

Aber eines ist schon einmal klar, es gibt irgendwie nicht die Art von Gerechtigkeit oder sagen wir Fairness, die sich die kleine Claudia oft wünschen würde. Ich ‚warte‘ nämlich noch immer auf meine Entschädigung vom Universum für besondere Dienste oder so. Aber die allgemeine Zahlungsmoral dürfte sich von der Erde ins Universum abgesetzt haben u so warte ich noch auf meinen fetten Scheck. Das nächste wirklich doofe ist, ich weiß der Scheck kommt, nur wann? Auszahlungsdatum immer noch unbekannt. Sichtlich gibt es auch keine Möglichkeit das Controlling zu bestechen. Die sind da echt hart. Ja gut, die haben so was wie den Gesamtüberblick da oben und wissen oder sehen alles. Man sagt ja auch: „Die Hoffnung stirbt zu Letzt!“ Allerdings, wenn es noch länger dauert,  bin ich zwar reich und berühmt aber leider tot und das noch wirklich vor der Hoffnung. Und tot zu sein ist ebenso doof, wer sieht denn dann wie ich die Zunge rausstrecke und lauthals „ätschibätschi“ schreie. Und auf Ohr abschneiden oder so habe ich auch echt keine Lust, he, mehr als mein Herz kann ich nicht zur Verfügung stellen und dass muss reichen. Auch wenn mein Herzerl vielleicht etwas angegriffener ist, sage ich mal vorsichtiger.

Wie gesagt, ich muss weitermachen. Mir ist in Wahrheit egal wie viele Nein´s ich kassiere, darauf kommt es nicht an, solange ich nicht Nein sage. Ich sage jetzt nicht, das mich die Fülle an Nein´s noch anspornen oder ich besonders scharf drauf bin aber es belebt mich, weil ich weiß (hoffentlich), dass ich irgendwann (m)ein besonderes „ätschibätschi“ für die Nein Sager parat habe.

Unmöglich ist gar nichts. Und Menschen die Dinge für Unmöglich halten, haben soweit ich mich erinnern kann, noch nie etwas erreicht, das irgendwann unmöglich schien. Also bitte, das zählt nicht. Die wahre Challenge, zumindest für mich, ist geduldig zu sein und dabei im besten Fall noch würdevoll. Ha! Genau! „Geduld“ habe ich schon mal gar nicht mitbekommen auf meiner Reise von Himmel auf die Erde und kein einziges Mal, als ich einen Zwischenstopp da oben machte, hat sich das geändert. Mein Satz geht: „Herr, schenk mir Geduld, sofort!“. Sichtlich hört er das und hat so seinen eigenen Satz für mich kreiert: „Claudia jetzt NICHT!“ Der Mann hat Humor. Gut jetzt nicht meine Art von Humor, denn ich finde es nicht lustig, aber man muss ihm eine gewisse Situationskomik gutschreiben. Und dann wäre da noch „würdevoll“. Na jetzt wird es wirklich arg. Wenn das bedeutet, ich schau verdammt gut aus beim Warten, check, dann bin ich dabei. Aber „würdevoll“ im Sinne von „hui, Danke für die Erfahrung!“, nein. Was denn noch alles. Erfahrungen sind doch in Wahrheit nur cool, wenn du irgendwann „angekommen“ bist, drüber stehst und sagst: „ja, das war damals super!“. So mitten drinnen und live dabei ist es, doof, hier wäre das Wort wieder.

Also, sollte ich dennoch einfach aufgeben? Gleich? Jetzt? Ich habe darauf nur eine richtige, wahre und allumfassende Antwort … NEIN!