Schon mal davon gehört, dass Frauen Checklisten haben, was sie sich von Männern bzw. von ihrem Mann wünschen? Ja, das gibt’s. Das ist eine Art „Wunschliste“ auf der Charaktereigenschaften und ganz allgemein Dinge stehen, die Frauen eben gerne bei „ihrem Mann“ hätten. Und diese Listen sind lange, sehr lange. Manche schreiben es wirklich auf und vergraben den Zettel entweder in einer geheimen Box oder eventuell sogar im Wald, mache verbrennen den Zettel als gut gemeintes Ritual, manche zerreißen ihn und werfen die kleinen Einzelteile von einer Brücke. Ich glaube allerdings, dass ein Großteil der Frauen, den Zettel in Form einer abgespeicherten Datei im Kopf haben und wenn sie auf interessante „Anwärter“ treffen, es sehr ähnlich wie im Film „Terminator“ abläuft. Auf der einen Seite werden die Daten abgerufen, was ein Mann alles mitbringen sollte und auf der anderen Seite werden schnellstens grüne Häkchen gesetzt für „positiv, vorhanden“ und andererseits rote Punkte für „failed, nicht vorhanden“. Und während die Männer noch versuchen ins Gespräch zu kommen, haben wir Frauen schon intern am Display stehen „CHECK“ für „Ja, zugelassen für die nächste Runde“ oder eben und das kommt öfters vor, in roten Großbuchstaben „NO WAY!“.
Und ich gestehe, ganz habe ich das System selbst noch nicht begriffen. Unklar ist für mich, ab wie viel Prozent positiven oder negativen Punkten, was genau passiert? Ist das wie in der Schule, man sollte auf jeden Fall 75% haben oder mehr als 50% um weiter zu kommen? Wiegen manche Punkte mehr oder extra? Oder gibt es Bonuspunkte für Dinge die nicht drauf stehen, aber als sehr gut bewerten werden? Wir haben in jedem Fall diese Liste und diese Liste begleitet uns überall hin, sie verfolgt uns geradezu. Vermutlich wird jedes Jahr, in dem wir nicht den perfekten Partner finden, ein Punkt von der Liste gestrichen. Gut, da die Liste meistens sehr lange ist, stört das wenig und Frau kann immer noch gute 312 Jahre ungehindert weitersuchen, ohne das es zu dramatischen „Einbüßen“ kommen müsste.
Aber wirklich lustig ist die Tatsache, dass die Männer die dann die sogenannten „Erwählten“ sind, gänzlich und zwar zu 100% von der erstellten, so geliebten Liste, abweichen. Also letztlich nichts gemein haben, mit den zuvor gut und reichlich überlegten wichtigen Eigenschaften und Qualitäten. Was also ist passiert? Geben Frauen auf, eventuell zu früh oder erweisen sich die Punkte als unwichtig? Schätzen wir alle Ausführungen als komplett falsch ein? Oder aber lernen wir alle irgendwann jemanden kennen, der uns alles über Board schmeißen lässt und wir mitunter genau deshalb dann so glücklich sind? Und dann sagen wir erleichtert: „Naja, wo die Liebe hinfällt?“ Vielleicht sollen oder müssen wir ja komplett leer sein um Neues zu zulassen?
Nun, irgendwie macht mir das ein wenig Sorgen. Ich sage ja, ich habe auch eine Liste und ganz oben steht da unter anderem bei mir: Herz, Hirn und Humor. Sollte jetzt alles anders sein, wer würde dann vor meiner Türe stehen? Ein Banker? Anwalt? Arzt? Autsch!!! Ich entschuldige mich, das sind natürlich jetzt böswillige Zuschreibungen. Allerdings würden es die, die es betrifft wohl gar nicht mitbekommen und lachen würden sie ja ohnehin obendrein nicht darüber. Aber zur Entschuldigung, einer meiner besten Freunde ist Banker und er hat definitiv sehr wohl alle drei Qualitäten. Zweifelsohne stelle ich mir einen Mann ohne Herz, Hirn u Humor wirklich nicht sehr nett vor und geradezu unangenehm, um sich rum zu haben. Andere Dinge sind da wohl eher „verkraftbar“. Eventuell „nette Verwandte“, gut, ich persönlich könnte jetzt auch wunderbar mit einem Vollwaisen zu recht kommen. Das war jetzt wieder ein sehr krasses Beispiel. Bleiben wir in der Rubrik „leicht verkraftbar“, da stünde dann wohl auch Haarfarbe, Haarlänge und so Dinge. Wie bereits erwähnt, diese „Checklisten Idee“ gehört eindeutig überarbeitet. Sehr fehlerhaft und adaptionsbedürftig.
Wir haben also Checklisten, lange Checklisten. Und wenn wir ehrlich sind, haben wir diese überall und für alles. Privat, Beruflich, was unsere Freunde betrifft und unsere Freizeit. Wir haben konkrete Wünsche, Ideen und Visionen für unser Leben. Ist es etwa unrealistisch, das wir in die große, weite Welt ziehen ohne jegliche Vorstellungen und einfach mal schauen was passiert? Hindern uns unsere Wüsche etwa unsere Ziele zu erreichen? Und wie können wir für alles im Leben offen sein, wenn wir so geprägt sind von unseren Erlebnissen, Erfahrungen und Emotionen?
Man sagt ja oft: „… das alles was wir uns wünschen, was wir ersehen auf der anderen Seite unserer Ängste und Befürchtungen ist“, also dort wo wir einfach mal ins kalte Wasser springen müssen und nur mal verwegen hoffen, dass das Leben uns rechtzeitig Schwimmflügerln zuwirft. Klingt natürlich erstmals nach einem Risiko, manche würden wahrscheinlich überhaupt abwinken und sagen: „Bin ich ein Selbstmörder?“ Ich habe da ganz eine andere gewagte Idee: „Was wenn es ums Springen geht und was wenn es darum ginge es ohne Schwimmhilfe zu schaffen? Was wenn die Schwimmflügerln nur wieder für eine neue Checkliste stünden? Was, wenn es darum ginge Freischwimmer zu werden?“ Und Achtung, das sagt jemand der gerade mal das „Seepferdchen Abzeichen“ hat im Schwimmbad. Also nur so zum etwas genauer visualisieren: Wenn ich überhaupt ins Wasser springe – und das ist wirklich nicht meines, ich laufe lieber am Beckenrand schnell weg (ja, da rutscht man häufig aus, ich weiß) – dann nur mit zuhaltender Nase. Ich schaue super gerne zu, aber nass zu werden naja und dann noch der enorme Aufwand. Aber was soll‘s, Moses hat ja schließlich auch nicht nur damals die Zehen rein gestreckt und lief danach weg, weil es kalt war und einfach nur schrecklich. Der ging einfach los und siehe da, dann teilte sich das Meer. Und wisst ihr was, ich werde das jetzt mal ausprobieren. Nein, fürs erste Mal ohne Stein um den Hals – das läuft mir ja nicht weg, das haben Steine so an sich. Schauen wir mal ob ich klitsch nass werde, nur ne Dusche erhalte oder sich auch das Meer teilt – und nicht nur weil ich 2-3kg zu viel habe. Und wisst ihr was, ich werde ziemlich unelegant hüpfen. Wenn schon, dann so ne richtige „Arschbombe“. Wenn schon, denn schon, dann soll es wenigstens Spaß machen und die Checkliste die lass ich in der Garderobe vom Schwimmbad, nur so als Erinnerung, dass ich die irgendwann mal gemacht habe und andere nach mir, so richtig drüber lachen können … oder ich ;-).