Jetzt mal Butter auf die Fische. Partnersuche ist doch wirklich doof. Folgend eine Auflistung der Strategien die ich schon ausprobiert habe. Übrigens erfolglos. Außer man inkludiert jetzt den Faktor Erfahrung. Problem dabei ist nur, dass man ja generell nicht nach dem Faktor Erfahrung sinnt, sondern eben nach Liebe. Oder, wie wir Frauen öfters zu sagen pflegen: „nach Mr. Right“! Und dann, aber nur dann gerne mit der passenden Erleuchtung. Und mir passend meine ich, dass es wirklich passt. Aber ich bin irgendwie vom Weg abgekommen, ich habe mich im Single-Jungle verwirrt. Ist ja auch nicht ganz so einfach sich zu Recht zu finden.
Hier im Single-Jungle begegnen einem viele Gestalten. Nicht, das ich behaupten würde nicht irrwitzig zu sein, definitiv. Aber anders witzig als jene Waldgeister und Schlüpfe, wie ich sie immer liebevoll nenne. Sie tragen lustige Gewänder, haben sehr eigentümliche Hobbies, seltsame Freunde und noch seltenere Jobs. Eigentlich sind sie ja schüchtern, aber wenn man sie mal anfüttert, werden sie mutig und immer mutiger. Und dann gefährlich, gefährlich aufdringlich. Oftmals sind sie gut getarnt, klar das gehört zur Grundausstattung. Aber wie gesagt, Vorsicht, Finger weg, das täuscht. Aber was rede ich hier, Prinzessinnen sind ja auch gut getarnt. Wenn erstmals alles an falschen Wimpern, Haarteilen, Push-ups, Spanxs, Stöckelschuhen & Co weg sind, dann ist darunter auch nicht immer eine Prinzessin und damit meine ich jetzt gar nicht das Optische. Wir begegnen uns im Jungel und wie es auch oft so im Urlaub ist, wir präsentieren die Allerbeste Seite von uns selbst. Und das ist ja auch gut so.
Zurück zum Start. Wo trifft man also heutzutage noch einen tollen Partner, in meinem Fall einem suuuuper tollen Mann? Er darf ja auch gerne mehrere Persönlichkeiten haben, da bin ich weiß Gott nicht kleinlich, nur sollten diese wenigsten stimmig zusammen passen. Sonst wird es ja enorm anstrengend.
Letztens hat mich ein Mann an der Brottheke beim Merkur angequatscht. Gut, er war jetzt nicht so generell mein Typ, aber Danke, immerhin sehr aufmerksam und Danke herzlich für das Interesse. Der Vorteil: Du weißt sofort was er einkauft und ob dir das eventuell auch schmecken würde. Der Nachteil: Du weißt sofort was er einkauft und … für wie viele Personen. Ich höre ja immer wieder, das sich Menschen an der Obst- oder Wursttheke kennenlernen und zusammenkommen. Naja wahrscheinlich nicht im gleichen Atemzug. Ich bin auch unsicher ob ich selbst wüsste, wie ich hier jemanden anspreche: „Entschuldigen Sie, kaufen sie öfters hier Ihre Bananen ein?“ Gähn!!! Oder vielleicht eher: „Sie sind mir gleich aufgefallen, als sie so neben dem Toilettenpapier gestanden sind!“ Ja, eventuell jetzt auch nicht so ein Gewinner. Dafür gibt es nach 10 Jahren Beziehung, sicherlich einen gelungenen Rückblick: „Du Schatz, weißt Du noch, als Du damals die 10dag Bergsteiger gekauft hast und Du mich angelächelt hast!“ Wie sieht dann eigentlich der Jahrestag aus? Ein Großeinkauf im Supermarkt? Ich weiß es nicht.
Im Cafe aber vielleicht? Ich bin ja oft im Cafe. Ist auch immer toll dort, guter Kaffee, leckere Torten, ich sitze hier, stundenlang, gemütlich, schaue Top aus und sitze hier …. alleine. Stimmt jetzt auch nicht ganz, es kommt immer wieder ein durchaus hübscher, junger Mann vorbei. Er ist sehr aufmerksam. Jedes Mal wenn ich dort bin kommt er vorbei und quatscht mich an … der Kellner und fragt ob ich noch etwas trinken möchte. Und selbst wenn ich das als Einladung sehe, zahle ich selbst.
Während des Fortgehens? Ja, genau, stimmt! Wenn ich allerdings die Zielgruppe der Betrunkenen und schwer vergebenen Männer abziehe, dann sieht es auch nicht so arg rosig aus. Männer denken nämlich, dass so hübsche Frauen, die auch noch ein gesundes auftreten haben, der Sprache mächtig sind und total nett sind …. was sind? Richtig! Vergeben!!!! Also lassen sie es. Das ist ähnlich, wie wir Frauen immer denken, dass suuuper leckere Männer, andauernd fremd gehen und deshalb quatschen wir sie nicht an.
Und da die Singlefrau von heute ja vielfältig ist, nutzt sie ihre Chance auch Online. Die Auswahl ist ja reichlich. Nein, nicht an Männern. Sondern an Onlinebörsen. Ein Profil ist schnell gebastelt. Die Parameter der Suche ebenso rasch eingefügt und los geht’s auch schon. Und schneller als man Onlinepartnersuche sagen kann, hat man eine irrsinnige Fülle an Anfragen, Nachrichten, Küsschen, Likes und Anstupser. Viele schauen wahrscheinlich im täglichen Leben sogar ähnlich wie auf dem Foto aus. Was mir bis heute nicht ganz klar ist, ist, warum viele Männer Fotos posten mit einer Frau gemeinsam am Bild? Ist das so eine Art Vorstellungshilfe? „So (oder so ähnlich), würdest DU an meiner Seite aussehen!“ Oder ist das Angebot ein ganz anderes? Sucht hier ein Pärchen eine weitere Person? Keine Ahnung. Und dieses Onlinebörsenpublikum arbeitet sehr effizient. Profil … check. Chat … check! Foto … check! Treffen … check! Usw.. Oder aber Profil … check. Chat … check! Foto … Negativ! Löschen! In jedem Fall geht es schnell. Wir haben doch keine Zeit.
Ja und dann fallen mir noch Singleevents ein. So eine Art Restplatzbörse. Hier wird gewandert, gespeeddatet, ins Kabarett gegangen oder gemeinsam auf Urlaub gefahren, alles sozusagen im Rudel. Soll ja mutig machen, wenn wir uns im Rudel begegnen oder im Rudel unterwegs sind?
Gut, jetzt werden wir Frauen aber groß gezogen in dem Glauben, dass der Märchenprinz vollkommen zufällig auf uns trifft, schicksalshaft schwebt er auf seinem Schimmel herbei, das würde ja noch zum Obst- und Gemüse im Supermarkt passen oder auch zum Cafe. Online drücke ich schon mal die Daumen. Da hier die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass ich ihn einfach unter den 4.187 Bildern … nicht erkenne. Aber wir wollen ja auch gefunden werden, also so rein theoretisch können wir Frauen ihn ja übersehen, oder?
Halten wir also fest, der Prinz kommt nicht direkt nach Hause. Hab ich auch probiert, funktioniert nicht. Ich muss also raus gehen, Dinge ausprobieren. Moses ist ja schließlich auch direkt und mutig auf das Meer zugegangen und wusste vorweg nicht, dass es sich öffnet. Und das war weiß Gott, nicht die schlauste Idee, so im Vorhinein betrachtet. Aber, es ist passiert. Wie oft hat Moses eigentlich probiert? Und wie oft hat sich das Meer nicht geteilt und er bekam nur ne feuchte Dusche ab? Ich glaube kein einziges Mal. Ich glaube ich werde jetzt mal ein erstes Wort mit Moses reden und mal rein hören wie er das so gemacht hat. Scheint mir irgendwo sinnvoller. Vielleicht ist ja Moses auch der Richtige? Ein Mann der das Meer für mich teilt, damit könnte ich leben …