Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, was ihr tun würdet, wenn ihr nichts fürchten müsstet? Wenn ihr keine Angst hättet, welches Projekt würdet ihr starten? Welche Idee schwirrt da schon gefühlt ewig in Eurem Kopf herum? Wenn da keine Befürchtungen wären, ob ihr scheitert, was würdet ihr tun? Ich finde das ne ganz schön spannende Frage. Nun, I am always in my head, alsooooo, ist das ne Frage, die mich ne Zeit beschäftigt. Ich weiß na nicht wie es bei Euch ist, aber ich finde oder fand es schon mal herausfordernd, diese aufpoppenden „wenn´s“ und „aber´s“ wegzuschalten und mich dem zuzuwenden, was dahinter steht. Gar nicht leicht, oder? Da gibt es ja diesen Spruch, den ich vor Jahren fand, keine Ahnung von wem er ist: „Everything you want, is on the other side of fear!“. He, he! Ist doch so. Wie viele Dinge tun wir nicht, weil wir Angst haben zu scheitern? Angst haben vor dem Ergebnis? Angst haben vor den Meinungen und Rückmeldungen? Angst vor, naja ist ja nichts anders – vor dem Unbekannten?
Und wenn das jetzt nicht wäre und wir wüssten, dass es gut geht, was würdest Du tun? Was würdest Du umsetzen? Wozu wärst Du in der Lage? Ganz schön mächtig, oder? Und was denkst Du, wenn ich eine kleine Zauberfee wäre und mich vor wahllos 10 Menschen stelle und ihnen so ne Wildcard überreichen würde, wie viele würden das umsetzen? Wie viele würden mit vollem Herzen und voller Leidenschaft starten und wie viele würden starten, aber wieder abbrechen? Was denkst Du? Was denkt Ihr? So ne Wildcard wie in „Charlie und die Schokoladenfabrik“. Würdest Du hingehen? Nun, der Vergleich hinkt insofern, dass wir erwachsen sind, oder wie ich zumindest so tun, als ob wir erwachsen sind und Kinder sind soooo viel mutiger, neugieriger und wissbegieriger.
Wir sind so in unserem Kopf, und he-ho, das spreche ich auch über mich und da stehe ich ganz klar in der ersten Reihe und bin die, die aufgeregt winkt, ohne zu wissen, worum es geht. Ich beobachte das viel in meiner Arbeit mit Menschen, genauer gesagt Jugendlichen. Klar, fast jeder kann sagen, was er sich wünschen würde, wenn jetzt alles möglich wäre, aaaber dann … [große Pause], sobald ich etwas dafür tun müsste und wenn es nur wäre mutig zu sein, dann halten wir inne. Wir finden Ausreden und sagen Gründe dazu. Wir verstecken uns.
Ich habe einen super lieben Freund, ganz ein feiner Mensch, der super geil im Job unterwegs ist, was in meinen Worten heißt, er ist mega erfolgreich, finanziell top abgesichert. Aber da ist diese Idee eines Projektes in seinem Kopf, welches er schon Jahre mit sich herum trägt. Wenn er davon erzählt, dann strahlen seine Augen und man spürt die Begeisterung. Er hat menschlich, fachlich und finanziell sicherlich 1A Voraussetzungen, dieses Projekt zum Goldtöpfchen zu führen. Womit ich meine, das wäre sicher der Hammer. Macht er es? Nein! Warum nicht? Er sagt dann immer: „Wenn ich in Pension bin, dann hab ich Zeit!“ Und da ist sie wieder die Zeitkarte, die Pause Taste des Lebens. Ich finde es immer super, dass alle denken, dass sie a) dann überhaupt noch leben b) so gesund sind, dass dies überhaupt möglich ist oder c) eintritt und damit meine ich ganz generell das Leben passiert. Also, wann mach ich diese Dinge dann? Richtig! Gar nicht. Liegt rum wie Wein im Keller. Ist sicher super, ein Erlebnis, aber verstaubt im Dunkeln unserer Gehirnwindungen.
Was soll denn das? Wenn wir als Kinder diese Einstellung hätten, würden wir nie ums verrecken Gehen oder Sprechen lernen, oder sonst was. Wir haben nie die Garantie, dass etwas erfolgreich ist oder wird. Nicht im Job, nicht in Beziehungen, gar nicht. Und hey, ich find´s auch nicht cool. Als kleiner Kontrollkobold, hätte ich auch lieber Gewissheit. Da ist das Leben aber echt großzügig und sagt sehr konsequent Nein. Fair enough. Aber wenn wir jetzt wüssten, dass es klappt, dass wir erfolgreich sein werden oder das genau diese Geschichte, die wir uns schon 100.000 Male in unserem Kopf ausgemalt haben, gut geht, warum tun wir es nicht? Worauf warten wir?
Unser Kopf, unsere Gedanken sind da echt mächtig. Wir tun es nicht, weil wir Angst vor dem Ungewissen haben. Was, wenn wir tatsächlich erfolgreich sein würden? Was, wenn die Geschichte eine absolute Erfolgsstory wäre? Fuck! Was dann? Jedes Märchen endet auch genau da. Sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende. Als glücklich? Ist das, das Schlimmste wovon uns unser Kopf bewahren möchte?
Also ich sag Euch jetzt was. Ich warte fix nicht bis zur Pensi und ich werde jetzt meine eigene Wildcard. Wanna join me? Wanna ride? Sind wir doch alle ein wenig mutiger, neugieriger und vor allem neugieriger, was da draußen noch ist. Was wir bewegen können. Für uns selbst, aber vor allem auch für andere? Warum nicht? Was haben wir schon zu verlieren? Einen weiteren Tag in den bequemen Pantoffeln?