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don´t you ever ask why?

Fragt Ihr Euch auch immer wieder, warum gewisse Dinge genau so, exakt zu diesem oder jenem Zeitpunkt passieren? Warum es so ist, wie es ist? Oder eben auch nicht? Es gibt Menschen, die meinen, dass „Warum-Fragen“ psychologisch nicht gut sind. Es würde uns unglücklich machen, wenn wir Dinge auf diese Art und Weise hinterfragen. Es wäre zu negativ und führe zu nichts. Stimmt das so? Oder wollen wir es uns nur einfach(er) machen? Unseren Kopf nicht noch zusätzlich belasten bei all den Themen, die ohnehin schon herumschwirren? Ist es eine Art „Weglauf-Taktik“ vor den wirklich wichtigen Fragen, um vermeintlich „safe“ zu sein oder haben wir Angst davor gewisse Fragen zu stellen? Darüber hinaus führe das „Warum“ zu keiner erfüllenden Antwort. Fakt ist, ich frage heute mal nach dem WARUM? Und zwar nach vielen Warum´s:

Warum gibt es da draußen Menschen, die Befriedigung verspüren, andere Menschen, Kinder und/oder Tiere zu quälen?

Warum erfinden wir Machtspielchen, Manipulationen, Lügen und Betrügen?

Warum gibt es da draußen so viel Gewalt, egal ob psychisch oder physisch?

Warum so viel Hass, Neid und Missgunst?

Warum schauen wir weg? Warum drehen wir uns weg? Warum ignorieren wir?

Warum hören und sehen wir oftmals nur jene Dinge, die uns gefallen?

Warum all das Leid? Der Schmerz?

Ja klar kann ich jetzt so ne Litanei an Gründen vorbringen, die mir dies und das psychologisch und wissenschaftlich erläutern wollen. Die Hintergründe in den Mittelpunkt stellen wollen. Und es sind gefühlt immer die selben drei: Kindheit, Umfeld, Gewalt. Aber gibt es dafür wirklich Entschuldigungen? Ist es zu verzeihen, wenn einer den anderen verletzt? Es gibt einen meiner Meinung nach klugen Ansatz, der besagt, wenn jemand einmal einen Fehler macht, okay, don´t worry, kann jedem passieren. Ein zweites Mal kann auch noch passieren, aber ab dem dritten Mal ist es Vorsatz. Das sehe ich auch so. Andere behaupten, man solle nachsehen, loslassen und weitergehen. Das stimmt für mich nur teilweise. Weitergehen, yess!!!!, definitiv und bitte eher schneller gehen als langsamer! Aber verzeihen, da stockt es in mir. Und hier ist das Warum: Weil ich der Meinung bin, dass es nun mal Dinge gibt, die nicht in die Schublade „vergeben und vergessen“ gehören. Nicht bei allem gibt es ein Vergeben, es wäre eher vergebens hier einzulenken. Dieses Geschenk an jemanden zu übergeben, wäre für mich zu viel. Da soll das „Packerl der Abscheulichkeiten“ lieber beim Absender bleiben und er oder natürlich sie darf es gerne anders machen, aber bei anderen. Das darf und soll aber jeder für sich selbst entscheiden. Doch würde man tatsächlich dieser Devise folgen, gäbe es für mich weitere Warum´s:

Warum gibt es dann Menschen, die ähnliche Voraussetzungen haben, sich aber anders entwickeln?

Warum sind es dann auch oft genau diese Menschen, die einen ganz anderen Weg gehen? Anderen helfen? Mitfühlend sind?

Warum gibt es diese Gegensätze überhaupt? Warum Gut und Böse, schwarz und weiß?

Statistiken sind am Ende des Tages ein Haufen Zahlen, die auf einen Haufen Daten gründen. Also nichts anderes als kann sein, muss aber durchaus nicht sein. Auch nicht hilfreich. Anderer Ansatz: Es braucht beide Energien in unserer Welt. Echt jetzt? Also ich weiß nicht, wie es Euch damit geht, aber nöp ich brauche das nicht. Natürlich auch schwierig am Ende des Tages, denn wer legt jetzt fest was defacto GUT und BÖSE ist? Für einen Psychopathen erscheint es wahrscheinlich persönlich als unfassbar hilfreich, andere zu quälen. Und Narzissten würden da wahrscheinlich heftig applaudieren, da sich ja sowieso die Welt genau nur um sie selbst dreht. Gäbe es dann so etwas wie eine „Gut und Böse“ Polizei? Und nein, bitte sagt jetzt nicht, dass wir ja sowieso ein Rechtssystem haben. Bitte nicht! Sonst fange ich gleich wieder an mit den Warum´s wie: Warum werden manche Menschen nie zur Verantwortung gezogen? Warum können sie unter dem Radar fliegen? Und da sind sie wieder, meine
Lieblings-M&M´s: Macht, Manipulation und Moneten.

Oder brauchen wir die schlechten Tage, um die guten genießen zu können? Dankbar zu sein? Puh, auch da schließe ich mich jetzt nicht an. Persönlich freue ich mich total an den schönen Momenten und die sind ja auch da draußen, auf der anderen Seite und in Einhornpupsi getaucht. Manchmal, nur manchmal und manches mal auch öfters, drückt es mich im Herzen und mein Hals wird eng, weil ich den Eindruck habe, dass es sich nicht ausgeht. Dass das Verhältnis zwischen schwarz und weiß eine heftige Schräglage hat. Dass der Kampf ewig so weitergeht und es sich nie das eine oder andere durchsetzen wird. Und ich fühle mich schwach, traurig und ohnmächtig. Manchmal will ich nicht mehr sehen, dass der nächste Kinderschänder mit nem Augenzwinkern davonkommt. Manchmal hab ich keine Kraft mehr zu sehen, wie irgendein Verrückter ein Tier mit Benzin übergießt und anzündet. Ich habe keine Lust mehr zu hören, dass der nächste Psychopath befördert wird.

Stimmt, das mit den Antworten auf das Warum ist unbefriedigend. Und offen gesagt, wären mir Lösungen lieber als Antworten. Wie die aussehen sollten? Keine Idee. Ich versuche bei all den Fragen in meinem Kopf, den Tränen, die über meine Wagen purzeln dennoch hinzuschauen, hinzuhören und rückzumelden. Vor allem aber versuche ich in der Nähe des Einhorns zu bleiben und ich bin sehr ehrfürchtig, dankbar, berührt von all den Menschen, die ein „Genau deshalb“ leben und anderen helfen, ihren Po bewegen und für Andere da sind, ihr Herz über ihr Leid stellen und heilen. Ich freue mich an jedem, der früh morgens sein Gesicht kritisch im Spiegel hinterfragt. Darum!